Wiesenschaumkraut

Ein Kennzeichen der Kreuzblütler sind ihre vier Blütenblätter, die sich, wie in einem Kreuz angeordnet, gegenüberstehen. Ihre grünen Laubblätter stehen abwechselnd und in unterschiedlicher Höhe am Stängel, sind also wechselständig. Bekannte Vertreter sind Raps, Senf, oder als Zierpflanze im Garten, Goldlack.

Wiesenschaumkraut ist durch seine Blüten aus 4 reinweißen bis blassrosafarbenen Kronblättern sofort als typischer Kreuzblütler zu erkennen. Es wächst gerne an sonnigen oder halbsonnigen Standorten auf frischen bis feuchten Böden und kann während seiner Blütezeit von April bis Juni ganze Wiesen in ein Blütenmeer verwandeln.

Seine Blüten bilden an der tiefliegenden Fruchtknotenbasis ausgiebig Nektar, der insbesondere Bienen und Faltern mit längeren Saugrüsseln zugänglich ist. An die Pollen gelangen hingegen auch Insekten mit kürzeren Mundwerkzeugen, beispielsweise Schwebfliegen. Für einige Sandbienenarten wie die Zweizeilige Sandbiene ist Wiesenschaumkraut die wichtigste Pollenquelle zur Versorgung ihrer Brut.

Aus den Blüten entwickeln sich 4 cm lange Schoten, deren Samen zwischen Juni und August reifen. Beim Aufspringen der Schoten werden die Samen bis in einen Umkreis von über 2 m verstreut.

Unverzichtbar ist Wiesenschaumkraut als Nährpflanze für die Raupen des Aurorafalters. Dieser legt seine Eier ab April an die Blütenstiele der Pflanze, je Pflanze ein Ei. Die Raupen ernähren sich bis etwa Ende Juli von der Pflanze, verpuppen sich anschließend an einem höhergelegenen Platz und überwintern dort als Puppe bis zum Schlupf im darauffolgenden April.

Weiße Schaumnester an der Pflanze weisen ab April auf eine weitere vom Wiesenschaumkraut abhängige Insektenart hin: Öffnet man eines der Schaumnester vorsichtig, ist darin die heranwachsende Larve der Wiesenschaumkrautzikade zu entdecken. Sie erzeugt den Schaum aus Pflanzensaft, um sich damit vor Feinden und Witterungseinflüssen zu schützen. Zudem sorgt der Schaum dafür, dass die für ihre Entwicklung erforderliche Feuchtigkeit und Temperatur stets erhalten bleibt.

Quellennachweis zur Bedeutung des Wiesenschaumkrauts für die Tierwelt und weitere Informationen: NABU, Wikipedia