„Ehrenpreis“ - diesen wertschätzenden Namen erhielt diese Pflanzengruppe, da sie bei einer außerordentlichen Vielfalt von Erkrankungen, ob Erkrankungen der Atemwege, äußerlich angewendet als Kraut gegen chronische Hauterkrankungen, als Mittel bei Rheuma oder zur Anregung des Stoffwechsels, als wirksame Heilpflanze gilt.

Aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen wird Ehrenpreis, der zuvor der Pflanzenfamilie der Braunwurzgewächse angehörte, nun den Wegerichgewächsen zugeordnet.

Die himmelblauen, recht kleinen Blüten der „Blau Blömke“, wie sie im Plattdeutschen genannt wird, setzen sich aus vier blauen Kronblättern zusammen. Jeweils zwei weiße Staubblätter ragen aus einer Blüte heraus. Die Blütenblätter sind etwas ungleich geformt und dunkel geadert. Diese Aderungen, verstärkt durch die weiße Färbung im unteren Teil der Blüte und die weißen Ränder der blauen Blütenblätter, leiten Insekten als sogenannte „Saftmale“ gezielt zum Nektar. Die Blüten öffnen sich bei trockenem Wetter morgens zwischen 7 und 9 Uhr und schließen sich abends gegen 18 Uhr. Trotz ihrer geringen Größe werden sie von zahlreichen Wildbienenarten, verschiedenen Fliegenarten und kleinen Tagfaltern besucht.

Die Samen des Gamander-Ehrenpreis entwickeln sich in dreieckigen Kapselfrüchten und werden als „Regentropfenwanderer“ verbreitet: Bei Regenwetter öffnen sich die Kapseln und geben die darin offen liegenden Samen frei. Durch herabfallende Regentropfen werden sie aus den Kapseln herauskatapultiert und im Umkreis der Pflanze verteilt.

Die Laubblätter sitzen sich an den Stängeln gegenständig gegenüber. Die Pflanze wächst bis in eine Höhe von 10 bis 30 cm und bildet durch ihre unterirdischen Wurzelausläufer dichte Teppiche.

Gamander Ehrenpreis blüht ausdauernd von April bis Juli und ist in Wiesen, an Wegrändern und in Gärten an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf frischen nährstoffreichen Böden zu finden.

Quellennachweis zur Bedeutung des Gamander-Ehrenpreises für die Tierwelt und weitere Informationen: NaturaDB, Wikipedia